Akupunktur – was ist das?
Nach den Grundsätzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist ein gesunder Körper Zeichen eines harmonischen Gleichgewichts der Yin- und Yang-Energien, die ihn durchströmen. Daher gilt jede Krankheit als Symptom eines energetischen Ungleichgewichts. Die TCM ist einige tausend Jahre alt und aus dem ältesten Wunsch der Menschen entstanden, die Unsterblichkeit zu erlangen, sowie die Angst vor dem Ungewissen im menschlichen Dasein durch das Verstehen der Gesetzmässigkeiten der Natur zu erklären. Versteht man wie etwas geschieht oder entsteht, verliert diese Angst an Bedeutung. So ist die Angst vor dem Ungewissen im menschlichen Dasein der Antrieb der Philosophie, Religionen, Kultur und des technischen Fortschrittes. Dieses Denken stammt unter anderem aus dem Taoismus, der seine Erkenntnisse aus den Beobachtungen der Natur und aus dem Verstehen kosmischer Vorgänge gewonnen hat. Eines der Hauptthemen des Taoismus ist die Lehre der Wandlungen. Diese besagt, dass es im gesamten Kosmos keinen statischen Zustand gibt – alles ist ständig in Bewegung und erscheint uns ein Zustand statisch, so liegt dies lediglich daran, dass der Entstehungs- oder Zerfallprozess so langsam vonstatten geht, dass wir unfähig sind, ihn wahrzunehmen. Die Langlebeidee der Asiaten bracht unzählige meditative Gesundheitsübungen hervor, wie z.B. Qui Gong und Tai Chi Quan. Desweitern wurde Akupunktur, Akupressur, Tuina Massage, das Moxa Verfahren, die chin. Kräutertherapie, die Ernährung nach den 5 Elementen und die Puls- und Zungendiagnostik von dieser fixen Idee, wenn nicht die Unsterblichkeit, so zumindest ein hohes Alter zu erreichen, stark geprägt.
Es entstand ein hoher Anspruch an die Aerzte, das Entstehen krankhafter Prozesse erst gar nicht zuzulassen, sondern diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Somit ist die TCM in seinem Urgedankengut eine Medizin, die sich als oberstes Gebot, das Vorbeugen von Krankheiten gemacht hat. Somit lebte ein Leibarzt am längsten und in Wohlstand, solange seine Schützlinge sich eines gesunden Lebens erfreuten. Das Gedankengut, der Ursache einer Erkrankung auf den Grund zu gehen, war und ist auch in unseren Breitengraden von alters her weit verbreitet. Die TCM ist deshalb nichts Fremdes in unserer Kultur, ebenso darf es nicht als Konkurrenz zur westlichen Medizin angesehen werden. Im Gegenteil: Das eine schliesst das andere nicht aus, sondern ergänzt sich in seiner wundervollen Art.
Die Behandlung
verläuft im Sinne der TCM, mit dem Schwerpunkt den Menschen als Ganzes zu betrachten und die Verkrampfungen, d.h. die gestauten Energien seines Wesens zu entspannen und wieder in Fluss zu bringen. Ein Heilungsversprechen kann und darf dies nicht sein, denn nur der Mensch selbst kann sich heilen. Mit Akupunktur wird versucht, dem Körper die nötigen Impulse zu liefern. So ist ein Mitarbeiten des Patienten ausserhalb der Behandlung wünschenswert und nötig, um ans Ziel zu gelangen. Den Anfang dieses Weges, bildet das Gespräch. Die Erstkonsultation nimmt ca. 1 ½ Stunden in Anspruch. Die nachfolgenden dauern 50 bis 60 Minuten. Die Körper-Behandlung beansprucht ca. die Hälfte der Zeit. Je nach Art der Behandlung werden Wasserkissen, Wickel, oder Wärmetherapien mit Moxa angewendet. Die TCM zeichnet sich aus durch die Individualisierung der Behandlung. So wird für jeden Menschen, jedes Mal von neuem, eine auf ihn abgestimmte Behandlung zusammengestellt.
Auch bei Kleinkindern wird Tuina sehr gerne angewendet, da es bei alltäglichen Krankheiten sehr wirkungsvoll ist und weitgehend auf andere Massnahmen verzichtet werden kann.